Schneechaos-Meisterschaft 2005
Wir möchten euch von einer weiteren Deutschen Meisterschaft erzählen, die durch einen besonderen
Umstand ein wenig aus der langen Historie an Meisterschaften heraussticht. Die Rede ist von
der Deutschen Meisterschaft 2005, die mit Sicherheit als die Schneechaos-Meisterschaft in Erinnerung
bleiben wird. Wir haben eine Person von den Galliern
gefragt, die damals mitten im
Schneechaos feststeckte und nun ihre Perspektive auf diese ungewöhnliche Meisterschaft mit uns teilt.
Die Deutsche Meisterschaft fand am 26.11.2005 in Remscheid statt. Von der SKV Mörfelden waren damals
nur die Gallier
am Start. Die übrigen Teams kamen aus Bochum (Fastwheels & Fastbreaker),
Remscheid (OnewheeleRS), Bremen (Uniwheeler) und aus Langenfeld (Deserteure). Also waren nur die
Gallier aus dem Rhein-Main-Gebiet vertreten.
Wir starteten also gegen halb sieben. Für das Wochenende war Schnee angesagt, Ende November aber auch keine Mega-Überraschung. Es hat zwar auf der Fahrt leicht geschneit, aber auf der A3 war alles kein Problem. Also am Leverkusener Kreuz auf die A1 und Endspurt nach Remscheid, dachten wir. Denn auf einmal ging nichts mehr. Erst war es nur Stau, und am Rand standen im Schnee liegengebliebene LKW auf dem Seitenstreifen. Aber etwas später standen auch wir mittendrin, kein Vor und kein Zurück. Wir haben dann erstmals Kontakt mit dem Ausrichter aufgenommen und gesagt, dass wir nicht mehr allzu weit weg sind, uns aber verspäten werden. Nach einiger Zeit wurden wir von der Autobahn abgeleitet. Dabei haben wir gesehen, dass das Rote Kreuz schon von LKW zu LKW ging und Decken sowie Getränke verteilte. Die standen also wohl schon etwas länger. Wir also mit Atlas auf dem Schoß (Google Maps und Smartphone-Navigation waren damals noch nicht der Standard) irgendwo im Bergischen Land im Schneechaos. Währenddessen immer mal wieder mit dem Ausrichter am Telefon, der unsere Spiele nach und nach weiter nach hinten in den Spielplan schob. Irgendwo im Nirgendwo war dann auch das erste Mal, dass ich in meinem Leben Schneeketten auf ein Auto aufgezogen habe, die Volker tatsächlich in weiser Voraussicht mitgenommen hatte. Derweil hatten wir angefangen zu überlegen, welche Spiele zuerst 10:0 gegen uns gewertet werden sollten, damit wir eventuell über eine Dreieckskonstellation doch noch vorne mitspielen konnten. Zum Glück blieb das aber Theorie, denn irgendwann am frühen Nachmittag waren wir dann doch endlich mit unseren beiden PKW an der Halle angekommen.
Die meisten Spiele waren da schon gespielt. Dadurch kam es zu der Situation, dass wir von unseren fünf Spielen drei direkt nacheinander spielen mussten, jeweils mit einer kurzen Pause dazwischen. Das ist sicher nicht ideal für eine DM, aber um es positiv zu formulieren: Man kühlt zwischen den Spielen wenigstens nicht so aus… Wir haben Gallier-intern versucht, das nochmal zu rekonstruieren. Ich glaube, es gab eine Dreierkonstellation, in der wir Gallier gegen die Deserteure gewonnen hatten, aber gegen Fastwheels verloren, die Deserteure jedoch gegen Fastwheels gewonnen hatten… oder so ähnlich. Jedenfalls war die gallierinterne Erinnerung, dass wir „irgendwo“ ein Tor mehr hätten schießen müssen, um doch noch Erster zu werden. Naja, man kann bei der Geschichte wohl auch mit dem Vizemeistertitel sehr zufrieden sein! Jedenfalls eine Deutsche Meisterschaft, an die man sich erinnert!
Julian (damals SKV Mörfelden Gallier, heute SKV Mörfelden Titans)